In dieser Rubrik möchten wir Dich über die Aktivitäten des SV Oberstedten im sportlichen Vorderladerschießen informieren. Wir bieten auf unserem Schießstand die Möglichkeit, viele der Schwarzpulverdisziplinen des DSB (Deutscher Schützenbund) auszuüben.

Es darf mit originalen Vorderladern aus der damaligen Zeit oder mit Nachbauten, welche einer Waffe aus dem 18. oder 19. Jahrhundert in Form und Funktion nachempfunden sind, geschossen werden. Des Weiteren verfügen die Schwarzpulverschützen unseres Schützenvereines über ein umfassendes Wissen rund um das Vorderladerschießen und stehen Anfängern gerne mit Rat und Tat beiseite.

Der Reiz am Schwarzpulverschießen ist es, aus über 100 Jahre alten Gewehren durch ausprobieren der unterschiedlichen Komponenten (wie Pulversorte, Ladung, Pflaster und Geschoss) das beste Schussbild zu ermitteln. Eine exakte Vorbereitung der Komponenten ist Grundvoraussetzung für ein gutes Ergebnis.

Die Komponenten werden nacheinander geladen. Als erstes wird eine abgewogene Schwarzpulverladung von vorne in den Lauf hineingekippt. Darauf wird die Kugel mithilfe eines Kugelsetzers auf die Mündung gesetzt und reingedrückt. Nach dem Verdichten mit einem Ladestock, wird, entweder das Zündhütchen aufgesetzt (Perkussion) oder die Pulverpfanne mit der Zündladung gefüllt (Steinschloss). Die Waffe ist jetzt geladen und schussbereit.

Die Schwarzpulver-Disziplinen werden nicht in Kaliberklassen eingeteilt, sondern nach Bauart der Waffe. Schwarzpulverschießen wird in unterschiedliche Lang- und Kurzwaffendisziplinen aufgeteilt:

 

Perkussions- und Steinschlossgewehr 50m stehend

Es wird auf eine Entfernung von 50m stehend geschossen. Das Gewehr muss nach jedem Schuss neu geladen werden. Der Anschlag ähnelt dem des Luftgewehrs. Diopter-Visierungen sind erlaubt und sind teilweise damals schon verbaut worden oder nachgerüstet. Der Handpilz unter dem Gewehr ist für einen ruhigen angenehmen Anschlag unersetzlich. Bei Steinschlossgewehren wird mit Bleirundkugeln und Schusspflastern (Baumwollstoff) geschossen. Bei Perkussion hingegen meistens mit Maxiballgeschossen, diese ähneln von der Form her Geschossen moderner Munition.

Ein Durchgang beinhaltet 10 Minuten Vorbereitungs- und Probezeit. Danach werden 15 Schuss in 40 Minuten geschossen.

 

Perkussions- und Steinschlosspistole 25m

Das Prinzip ist bei der Vorderlader Pistole das gleiche wie beim Gewehr. Die Treibladung ist wesentlich geringer und das richtige, ruhige Abziehen ist hier extrem wichtig. Durch „falsches“ oder zu heftiges Abziehen verreißt man den Schuss und es kommt zu schlechteren Ergebnissen. Hier ist das genaue Nachladen der Waffe genauso wichtig, wie bei Langwaffen.

Ein Durchgang beinhaltet 10 Minuten Vorbereitungs- und Probezeit. Danach werden 15 Schuss in 40 Minuten geschossen.

Auf dem Foto sieht man eine Perkussionspistole mit Ladeutensilien (Schusspflaster, Bleikugel, Schwarzpulver und Zündhütchen)

 

Perkussionsrevolver 25m

Der Vorderlader Revolver ist eine exotische Disziplin. Es wird ebenfalls mit Originalen und Nachbauten geschossen, wobei die klassische Form nicht verändert werden darf. Durch die Form des Griffes ist es sehr wichtig ein Modell für die eigene Hand zu finden, welches gut passt. Der Revolver wird ähnlich, wie eine Vorderlader Pistole geladen. Es passen maximal 6 Schuss in die Trommel des Revolvers.

Es werden, wie bei den anderen Vorderlader Disziplinen, 15 Schuss gemacht, wobei immer 5 Schuss pro Trommel geladen werden.